15 Monate Walking Football haben mir und meinen Sportkameraden nicht nur viel Spaß bereitet, sondern es entstanden auch viele Fragen. Und auf viele Fragen gab es mehr als nur eine Antwort.
In meinen letzten Ausführungen zu den Erfahrungen bei unserer Teilnahme am Walking Football Turnier bei Tura Bremen habe ich ja schon auf die vielen Facetten unseres Sports hingewiesen. Da ich auch viel auf den Walking Football Seiten anderer Landesverbände unterwegs bin, stelle ich ebenfalls fest, dass es landesübergreifend kein einheitliches Regelwerk gibt.
In einigen Landesverbänden wird ein Ligabetrieb eingeführt und es soll um Punkte gespielt werden, andere Verbände und viele Mannschaften nehmen davon Abstand. Was uns eint ist, wir alle spielen Gehfußball. Die einen wollen Meisterschaften ausspielen, also die Leistung in den Vordergrund stellen, die anderen wollen das nicht, sie wollen nur kicken. Die einen Sportvereine machen mit Walking Football ein Sportangebot für die Generation 50+, in anderen Vereinen kannst du auch mit 18 kicken. Auch bieten Clubs unsere Fußballvariante als Rehasport an.
Und egal, was angeboten wird, es hat seine Berechtigung und ist immer absolut richtig. Denn hier trifft die Aussage von Otto Rehhagel: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“ zu 100% zu. Egal in welcher Variante mit welcher Facette wir jemanden vom Sofa auf den Platz holen, es ist immer richtig und gut für den Menschen.
Mittlerweile müssten auch die letzten Fußballfunktionäre begriffen haben, dass Walking Football keine Eintagsfliege ist und sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Unser sehr engagierter Sportkamerad Jean Künzel aus Hamburg hat sich mal die Mühe gemacht und eine Walking Football Deutschlandkarte erstellt. Hierauf befinden sich alle WF-Vereine, von denen er Kenntnis erlangt hat. Sie ist längst nicht vollständig, lässt aber erahnen, was in Deutschland abgeht.
Vereine die Walking Football im Portfolio haben, machen den Menschen ein Sportangebot, die kaum noch in den Vereinen stattfinden. Hier wird die Generation 50+ angesprochen und zurück in die Vereine geholt. Unheimlich wichtig für die Zeit nach dem Berufsleben.
Unseren Sport können wir völlig autark in den Vereinen umsetzen, keine Frage. Aber es wäre aus meiner Sicht hilfreich, wenn der DFB beim Ordnen der Facetten behilflich wäre. Ich meine nicht eine sportpolitische Einflussnahme, ich meine das zur Verfügung stellen einer Plattform zum ADMINSTRIEREN der einzelnen Vereine nach Facetten und Varianten, nach Teilnehmern im Ligabetrieb oder Trainingskicker, mit oder ohne Altersbegrenzung, mit Interesse an Turnierteilnahmen oder auch nicht und zu guter Letzt vielleicht auch nach Leistungsvermögen. Letzteres ist wohl die größte Herausforderung und hier müsste anfänglich eine Selbsteinschätzung vorgenommen werden. Also eine Datenbank aller Vereine mit Walking Football Angebot inklusive allgemeiner Informationen zu Ansprechpartnern und Trainingszeiten.
Wir brauchen hier ein unterstützendes Tool zur Planung unserer sportlichen Vorhaben. Darüber hinaus wäre ein ausdifferenziertes bundeseinheitliches Regelwerk wünschenswert.
Bleib am Ball